6000 SCHRITTE MIT THORA

STATION 1: VON HARTEN

Literatur! 
Wat, dat geiht ok op Plattdüütsch? 
Ganz klaar, dat is de Hartensspraak! 
Noch skeptisch? 
Überzeugen Sie sich selbst:

Wat, dat geiht ok
op Plattdüütsch?

Ganz klaar, Plattdüütsch is ok een Literaturspraak. För Thora Thyselius is Plattdüütsch de Hartensspraak, in de man öber Allens schrieven kann, öber allens wat man sik vörstelln kann. So hett se dat denn daan, un hett von Haiku bit Roman jede Form von Literatur dorbi harrt.

Kiekt Jo doch in den Museumsgaarn mal um: Könt Ji de Banners mit de Haiku finnen? Düsse bannig strenge japaansche Gedicht, wo man de Silben bi telln mutt?

Bispill:
De Sünn gung to Rüst, 5 Silben

In’n Dunkern loppst du den Padd. 7 Silben
Worhen un worto? 5 Silben

Oplösen

Licht ward dat wedder,
Un Warmte kummt in dien Hart.
Holl dat wiet apen.

Wie bitte, das geht auch
auf Plattdeutsch?

Ganz klar, Plattdeutsch ist eine Literatursprache. Für Thora Thyselius ist Plattdeutsch die Herzenssprache, in der man über alles schreiben kann, über alles, was man sich vorstellen kann. So hat sie das denn getan, sie hat vom Haiku bis zum Roman jede Literaturform genutzt. 

Schauen Sie sich doch einmal im Museumsgarten um: können Sie die Banner mit den Haiku finden? Diese wirklich strikte japanische Gedichtform, bei deren Gestaltung man die Silbenzahl einhalten muss?

Beispiel:
Die Sonn‘ ging zur Ruh. 5 Silben
Im Dunkeln gehst du den Weg. 7 Silben
Wohin und wozu? 5 Silben

Auflösung

„Fortschritt!“ schreit der Mensch.
Zement verdeckt den Himmel.
Wo grünt noch ein Baum?

Und nun geht es weiter zu Station 2, Thora Thyselius‘ Elternhaus an der Mitteldeichstraße. Dazu geht man am Museumsgebäude vorbei vor bis zur Breiten Straße, dann rechts ein paar Schritte hoch und gleich auf der Mitteldeichstraße links bis zur ersten Abbiegung.