ZITATE AUS DEM MUSEUMSGARTEN

Zitat 3: Ein Suchender – Hochsensibilität

So sehr war er ein
Suchender, daß er
die Welt von sich
fernhalten mußte.

Quelle: Th.Th., Wille und Werk, 1968, S.41

Klappentext Wille und Werk

Der Roman „Wille und Werk“ beschreibt auf Hochdeutsch das Werk und das Leben Burchard von Münnichs, eines Ingenieurs aus dem Gebiet der Unterweser. Darin wird die Zeit lebendig, in der er gelebt hat, die Barock-Zeit. Nach dem 30-jährigen Krieg war Europa politisch restlos aus den Fugen geraten. Kaiser, Könige und Fürsten regierten ihre Länder absolutistisch und zum Teil ausbeuterisch. In das Ränkespiel der Machthabenden zu geraten, war häufig das Todesurteil, und das Los traf auch Burchard von Münnich. Dieser Roman erzählt von diesem Mann, der die Völker verbinden wollte, Trennendes verhindern, mit friedlichen Mitteln. Mit seinen Vorstellungen, wie das geschehen könne, ist er seiner Zeit so weit voraus gewesen, dass er Verfolgung, Todesdrohung und Verbannung ertragen musste. Mit unglaublichem Durchhaltewillen überstand er die widrigen Zeiten, und
man fragt sich unwillkürlich, was diesen Menschen angetrieben hat.

Hier ein Auszug: […] ‚Verbannt nach Sibirien! Zarin Elisabeth glaubte sicher, den rastlosen
Geist in erzwungenem Nichtstun zu vernichten. Aber der Wille Münnichs, dieser Welt einen Stein – seinen Stein – hinzuzufügen, ließ ihn überleben – 20 Jahre lang – bis nach Elisabeths Tod die neue Zarin Katharina II. ihn zurückrief in russische Dienste. Die inneren Beweggründe
dieses Mannes, der seiner Zeit voraus völkerverbindende Ideen verwirklichen wollte, der in unerschöpflicher Arbeitskraft den Sinn seines Daseins in Werken für die Menschheit zu erfüllen suchte, den weder Machtgier noch Geltungssucht trieb, werden in diesem Roman
gestaltet.‘ [… ]

Klappentext op Platt

De Romaan „Wille un Werk“ vun Thora Thyselius beschrifft (op Hochdüütsch) dat Wark un dat Leven vun Burchard von Münnich un maakt de Tiet lebennig, in de he leevt hett. Dat is de Barock-Tiet na den 30-jährigen Krieg, de de ganze Welt op den Kopp stellt hett un in de de groten Kaisers, Künnige un Fürsten regeert hebbt, de de afsolute Macht harrn över ehre
Völker. Düsse Romaan, de vun een Mann vertellt, de de Völker verbinnen wull un mit siene Vörstellen dorvun, woans dat gahn kunn, sien Tiet wiet vörut wesen is, lett us
wunnerwarken, wat düssen Minschen dreven hett.
(Ute Schernich 2021)

Über Burchard Christoph von Münnich

weer en düütschen Ingenieur, Politiker un Generalfeldmarschall. He deen toeerst in de franzöösche Armee. Later stünn he in Deensten vun Hessen-Kassel un vun Russland. Friedrich II. vun Preußen meende, he weer „de Prinz Eugen von de Russen“, Katharina II. nöömde em as „den Vadder von dat russische Riek“, un in den Romaan von Melchior Vischer ward he as „Ingenieur, Feldherr und Hochverräter“ betekent. Sien Vadder weer de Diekvogt Anton Günther von Münnich, de up den Mönnikhoff, Neenhuntorp bi Berne läävd hett un för siene Verdeensten um den Diekbo an de Werser un an de Hunte von den däänschen König in den Grafenstand hievt worrn is.

Burkhard Christoph Graf von Münnich
(op Russisch: Христофор Антонович Миних, Christofor Antonowitsch Minich) * 9. Mai 1683 in Neenhuntorp / Ollnborg; † 16. Oktober 1767 in St. Petersburg, Verheiraat‘ weer he mit Christina Lucretia von Witzleben (* 25. August 1685; † 10. Februar 1727) un harr mit ehr 14 (or 17) Kinner, vun de 4 groot worrn sünd. Se is em allöberall bi siene Reisen folgt.

Leven
Burchard Christoph lernde al as Jung’ all de Arbeit un Sorgen um Dieken, Siele un Schlengen gründlich von sienen Vadder kennen. Darna woord he Offizier un nehm unner Prinz Eugen an den Spaanschen Krieg um de ehr Arvschop deel. Sien Weten um Waterbo keem em goot topass, as he vun den Hessen-Kasselschen Landgrafen Karl den Updrag kreeg, enen Kanaal vun den sien nee Stadt Sieborg (vundage: Bad Karlshafen) na Kassel hen to boen. Korte Tiet weer he as Generaal in Deensten von den sassisch-polnischen König August (de Starke), un denn mellde he sik in Petersborg bi den Zar Peter den
Groden. De stellde em as Generalleutnant un Baas von all siene Festungs- un Waterbowarken in. Münnich hett den Ladoga-Kanaal boon laten. Dat weer domaals en Wark
, över dat de ganze Welt wunnerwarken dä. Mit 49 Jahr woor he Generalfeldmarschall, broch dat russische Heer in de Reeg, nehm de Sassen, Polen un Franzosen de Stadt Danzig af, joog de Törken ut Russland herut un woor in den russischen Grafenstand upnahmen. Bi den Striet um de Fraag, well de neegste Zar weern schull, woor he Premierminister. Man kort darna leet de Zarin Elisabeth I. em wegen Hoochverraat to’n Dood veroordelen. De Dodesstraaf woor in levenslängliche Verbannung na Sibirien umwannelt. Na 20 lange Jahren keem he wedder free. As he al 79 Jahr oolt weer, settde Katharina II. em noch eenmaal as Generaaldirektor von all russische Havens un Kanaals in. Na Neenhuntorp un Ollnborg, wor he sik den
Christoffer-Hoff kofft harr, keem he nich mehr hen. He sturv mit 84 Jahr un woor up sien Goot Luna bi Dorpat bisett. In de Petersborger Eremitage steiht ene Büst von düssen Mann, den sien Naam vele Russen, aver man wenig Ollnborgers kennt.

Dat heff ik hier funnen:
Burchard Christoph von Münnich,
Wikipedia
(abgerufen am 11. Juli 2021).
Ik heff dor ‘n beten an ümännert.

Burkhard Christoph von Münnich (1683–1767), Quelle Wikipedia

Kommentare

Wie erstaunlich, dass man von dieser Ausnahmepersönlichkeit zuvor nicht viel gehört hat.
Un man wunnert sik, dat ‘n nich vun den vördem al höört hett.